Gleichstellung ist eine Frage der Gerechtigkeit

07. März 2014

Anlässlich des Weltfrauentages macht der AfA-Landes- und Bundesvorsitzende Klaus Barthel auf die weiterhin bestehende Geschlechterdiskriminierung auf dem Arbeitsmarkt aufmerksam und fordert eine rasche Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Regelungen.

Frauen werden auch bei gleichwertiger oder besserer Ausbildung auch weiterhin auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt. Sie werden schlechter bezahlt, auch wenn es sich um die gleichwertige Tätigkeit handelt wie bei Männern. Der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern beträgt hierzulande 22 Prozent. Deutschland liegt in der Europäischen Union mit an der Spitze bei der Frauendiskriminierung in der Arbeitswelt.

Das Prinzip darf nicht nur „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ lauten, sondern auch „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“. Die im Koalitionsvertrag vereinbarten Regelungen sind ein erster Schritt in die richtige Richtung. Sie müssen nun aber zügig umgesetzt werden. Durchschlagskraft hat ein solches Gesetzt aber nur, wenn wirksame Kontrollmechanismen geschaffen und Betriebe bei Untätigkeit auch sanktioniert werden. Mit Blick auf die bevorstehende Europawahl gibt es aus Sicht der AfA ebenfalls noch viel Handlungsbedarf: Frauen sind von den Folgen der Krise besonders betroffen. Deshalb ist Gleichstellungspolitik in einem sozialen Europa Querschnittsaufgabe. Sie muss in allen Bereichen durch wirksame und verbindliche Regelungen vorangebracht und einem eigenen Ressort der Kommission gebündelt werden.

In Deutschland müssen wir aber noch viel vor der eigenen Türe kehren. Bei uns sind die Spaltung des Arbeitsmarktes zu Lasten der sozialen und Dienstleistungsarbeit, die Teilzeitfalle mit der immer weiteren Aufsplitterung von Arbeitsverhältnissen, der Missbrauch und dir Ausuferung der Minijobs die Hauptquellen der Frauendiskriminierung. Nur mit einer neuen Ordnung auf dem Arbeitsmarkt, einem flächendeckenden Mindestlohn, einer Neuregelung der Minijobs und der wirksamen Schließung der weißen Flecken in der Tariflandschaft werden wir die Frauen wirksamer unterstützen können.

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